Der Griff nach großen Sternen – Para-Triathletin Christiane Reppe hat viel vor

06.02.2020

Christiane Reppe wurde vom Triathlon-Verband Niedersachsen für ihre herausragenden sportlichen Leistungen im Para-Triathlon mit einem Stern ausgezeichnet.
Der Griff nach großen Sternen – Para-Triathletin Christiane Reppe hat viel vor.
Mit dem Schwimmen hatte sie schon als 14-Jährige Erfolg, dann wechselte sie aufs Rad und entschied sich erst 16 Jahre später, im September 2018, für den Triathlonsport. Dann ging es ganz schnell: Weltmeisterschafts-Dritte in Lausanne, kurz danach Europameisterin in Valencia. Christiane Reppe wurde jetzt vom Triathlon-Verband Niedersachsen für ihre herausragenden sportlichen Leistungen im Para-Triathlon mit einem Stern ausgezeichnet. Gerade aus dem Trainingslager auf Lanzarote zurück („fast schon meine zweite Heimat“) treffen wir Christiane im LandesSportBund Hannover.

Auf die Frage, was die gebürtige Dresdenerin in unser Bundesland verschlagen hat, kommt erst einmal ein Mega-Lob für Niedersachsen: Hier stimmt für sie einfach alles, guter Trainer, beste Trainingsbedingungen beim GC Nendorf und vor allem eine so exzellente Sportförderung für sie wie nirgends sonst. Nendorf ist ein Ortsteil von Stolzenau in der Samtgemeinde Mittelweser und sozusagen die Kaderschmiede des Handbike-Sports hierzulande. Das alles ist sicher wichtig, kann aber nicht alles sein. Wir bohren weiter, wollen wissen wie das geht. Mit einer Prothese? Leider könnte ich mit einer Prothese nicht Laufen. Im Alter von fünf Jahren wurde ihr aufgrund einer bösartigen Tumorerkrankung das rechte Bein komplett amputiert.

Beim Schwimmen hat Christiane keine Probleme, sie braucht nur jemanden, der ihr aus dem Wasser und in der Wechselzone hilft. Dann geht es mit dem Handbike weiter. Da war sie 2016 schon Paralympics-Siegerin. Die Laufdistanz absolviert sie im Renn-Rollstuhl – und ist darin schneller als manch Einer mit zwei Beinen. Für einen Marathon etwa benötigen die Besten rund 90 Minuten. Bislang war Christiane Reppe „nur“ im Sprint unterwegs. 2020 will sie sich anderen Distanzen zuwenden (und nach größeren Sternen greifen).

Los geht es für sie jetzt auf Tasmanien, wenige Tage später gleich der zweite Wettkampf in Abu Dhabi. Anfang Mai stehen die Weltmeisterschaften in Mailand an, gefolgt von einer Mitteldistanz in Luxemburg. Naja, und bei den Paralympics in Tokyo wird sie wohl auch dabei sein. Was Christiane Reppe indes besonders reizt, ist der Ironman Hawaii. Da will sie dieses Jahr mal alles anschauen und sich für den Wettkampf 2021 rüsten.

Wenn sie mal nicht trainiert, was so gut wie nie vorkommt, arbeitet Christiane als Web- und Mediendesignerin im elterlichen Betrieb in Sachsen – kann diese Arbeit aber von überall auf der Welt erledigen. Ihr BWL-Studium hat ihr dafür eine exzellente Voraussetzung geliefert. Wir wünschen der attraktiven Athletin für die anstehenden Herausforderungen viel Glück und weiterhin guten Erfolg.

Foto: Christiane Reppe wird von TVN-Vizepräsident Dr. Lutz Tantow ausgezeichnet (Foto: Molloisch)