28. Oldenburger Bären-Triathlon: Bad Zwischenahn als „Wiege des Ausdauersports“ in Norddeutschland
31.08.2018
Der 28. Oldenburger Bären-Triathlon am Zwischenahner Meer bot 2018 von allem etwas: Strahlender Sonnenschein wechselte sich mit sturzbachartigen Regengüssen ab, nach der Hitzeperiode aber mit erfreulich wettkampftauglichen Temperaturen, auch im Wasser – außer am Morgen. Kinder-Duathlons, das Finale der Schüler-Serie Nord 2018, Swim&Runs, Triathlon-Teamwettbewerbe und -Staffel-Ausscheidungen, über verschiedene Entfernungen bis hin zur Olympischen Distanz ... diese Sportveranstaltung bietet für jeden etwas, für die ganze Familie, für Jung und Alt, für Sport-Publikum und Kurgäste, die als Besucher der Wettkämpfe einfach nur einmal vorbeischauen.
Insgesamt eine faszinierende Mischung aus Breiten- und Leistungssport in wunderbarer Kulisse des Kurparks von Bad Zwischenahn. Falk Ohlenbusch, 1.Vorsitzender des 1.Triathlon Clubs Oldenburg e.V. „Die Bären“, erinnert daran, dass bereits 1984 eine erste Veranstaltung dieser Art am Fähranleger in Bad Zwischenahn standfand. Sein Verein hatte die idealen Bedingungen des Ortes für zahlreiche Trainingsaktivitäten erkannt und seither intensiv genutzt. Im Grunde steht also die Wiege des Ausdauersports in Norddeutschland am Zwischenahner Meer.
Rund 200 ehrenamtliche Helfer sind vor Ort und sorgen für einen reibungslosen Ablauf rund um die Alte Mühle am Meer. Kanuten im Wasser geben den Schwimmern Orientierung und „Geleitschutz“, an der Laufstrecke steht bei jedem Abzweig ein „Lotse“, der den Weg weist. So fühlen sich selbst die Kleinsten – fünf Knirpse vom Jahrgang 2011 machen den Anfang – sicher und finden gut behütet ins Ziel. Die Organisation wie am Schnürchen ist bewundernswert, die Wassertemperatur von 20°C am Samstag bei etwas gleichhohen Lufttemperaturen in der Sonne die Wettkampfbedingungen geradezu ideal.
Am Bratwurststand frage ich einen vom Organisationsteam aus Oldenburg, warum sein Verein „Die Bären“ heißt. „Wegen bärenstark“, sagt er – „und überhaupt: irgendein Maskottchen brauchst du ja!“ Bärenstark sind die Kids, die sich über unterschiedliche Distanzen beim Swim & Run kämpfen. Und übrigens nicht wie die Erwachsenen am nächsten Tag nach jeder Disziplin erstmal auf der Stoppuhr am Handgelenk vergewissern, ob sie ihre Zeit im Griff haben. Bei den Kindern überwiegt die Freude am Sport, sie lächeln wenn sie aus den Wasser steigen und sind nicht so verbissen wie die Großen.
Gegen Abend lässt das schöne Wetter nach, trotzdem haben sich ein paar Hundert Menschen vor dem Siegerpodest versammelt und applaudieren den Kindern zu, die dankbar und glücklich ihre Urkunden und kleinen Präsente entgegennehmen. Die ganze Veranstaltung wird übrigen von Andreas Schnur (Radio Bremen) kurzweilig und souverän moderiert. Ein Name vom Bremischen SV kommt ihm bekannt vor, weil offenbar jeder in der Familie Haag schon Mal auf dem Treppchen stand. Ein Teenager wird eigens von ihm gelobt wegen des schönsten Lächelns vom ganzen Bären-Triathlon. Und ein Mädchen kommt eine Ehren-Auszeichnung, weil sie schon an 41 Wettbewerben teilgenommen hat. Bedenklich schaut der ansonsten wohlgelaunte Andreas Schnur immer wieder in den Himmel, wo sich eine dunkle Gewitterwand zeigt. Und dann verschwinden plötzlich alle Besucher und Sportler in das Riesenzelt, wo die Zeremonie ohne Treppchen, dafür aber mit permanentem Prasseln fortgesetzt werden muss. Die Swim&Run-Regionalliga-Konkurrenz wird abgesagt.
Sonntagmorgen um 9 Uhr sind doppelt so viele Menschen gekommen zur offiziellen Eröffnung der Triathlon-Wettbewerbe der Großen. Schirmherr Johann Kühne, Polizeipräsident von Oldenburg, begrüßt Teilnehmer und Publikum, es gibt organisatorische Hinweise der Kampfrichter – und dann geht es los. Die Sonne scheint wieder, aber das Wasser ist etwas kälter. Die Straße rund um das Zwischenahner Meer ist halbseitig gesperrt. Ein Blick in die Wechselzone zeigt Materialschlachten, was das Equipment anlangt. Reizvoll, auch für die Zuschauer, ist hier nicht nur, dass es Schlag auf Schlag geht, sondern dass auch Staffelwettbewerbe und Sprint-/Team-Triathlons ausgetragen werden. Das macht es abwechslungsreicher und – wie gesagt – für jeden attraktiver.
Bei der Radeltour um den See rauschen mit einem Mal vier Rennradfahrer im Brüsseler Kreisel an uns vorbei, im Zielbereich laufen sie, sich gegenseitig noch einmal für die letzten zweihundert Meter hochpeitschend und anschreiend um den Sieg. Hinter der Ziellinie bricht einer zusammen, alle heben ihn auf und sind glücklich. Auffallend, wie die meisten ihre eigene Zeit immer wieder überprüfen – da haben die Kinder noch den Vorteil der Unbekümmertheit. Natürlich ist auch dies ein Wettkampf und selbstverständlich will bei einem Rennen jeder der Erste sein. Aber der Oldenburger Bären-Triathlon ist vor allem eine Gemeinschaftsveranstaltung, die Nähe schafft, in einer herrlichen Umgebung mit glänzender Organisation – der Triathlon Verband Niedersachsen gratuliert dazu herzlich.
Zu den Einzelergebnissen siehe www.die-baeren.org